Willkommen in Brasilien!
Kaffee trifft man in Brasilien an jeder Stelle an. Sei es beim Bäcker, im Krankenhaus, Hotel, Restaurant, Kantine, Rezeption, Banken, etc.... Überall wird einem der kleine cafezinho (meist kostenlos) angeboten. Dieser cafezinho (kleiner Kaffee) wird schwarz und besonders süß getrunken. Selbst Schulkindern und oft Kleinkindern wird der schwarze Kaffee (cafezinho) angeboten.
Nun aber entdecken die Brasilianer den Kaffee als Genussmittel und Kulturgut. Und zwar auf ihre eigene Art. In den südlichen Metropolen wie São Paulo und Rio de Janeiro boomen die Hipster-Kaffeebars, wie man sie aus New York, Berlin oder Skandinavien kennt. Vor allem im angesagten Viertel Vila Madalena in São Paulos Westen, wählen hippe, junge Connaisseure aus verschiedenen Kaffeesorten und Zubereitungsmethoden, lassen sich bei Verkostungen feine Aroma-Unterschiede erklären. Was von lokalen Plantagen kommt, wird jetzt ganz anders als zuvor veredelt. Eine neue Generation von Kaffee-Enthusiasten spielt den Trumpf der eigenen Sorten aus.
„Früher gab es in Brasilien kaum guten Kaffee“ „Echter Espresso war ein Statussymbol und einer geringen Zahl von Leuten vorbehalten, die sich zum einen dafür interessierten und ihn sich zum anderen auch leisten konnten.“ Alle anderen tranken die „cafezinho“ genannte, klebrig-süße Filterplörre aus minderwertigen Bohnen, häufig von einem Straßenhändler aus einer Pump-Thermoskanne gedrückt und im Plastikbecher verkauft.